Princessin „Rubio of Portsmouth“ zur Messe Düsseldorf überführt
Unbarmherzig schellt der Wecker um 5 Uhr und ich erwache erst nach einer Dusche und zwei Kaffee. Mit dem Auto fahre ich nach Duisburg zum Hauptbahnhof und steige kurz vor 7 Uhr in den Zug, der mich mit zwei Umsteigeverbindungen quer duch Holland bringt. Trotz sehr sportlichen Umsteigezeiten von nur 3 Minuten passt alles und ich stehe um 10:20 Uhr vor dem Traumschiff.
Tasche in die Ecke, ein freundliches ‚Hallo‘ an die beiden Techniker aus England, die mich begleiten und schon stehe ich im Fahrstand. Mein Arbeitsplatz für die nächsten zwei Tage.
Hat schon ein bisschen was von James Bond, nur das hier weder Frauen, Waffen noch gerührter oder geschüttelter Alkohol an Bord zu finden sind.
Die Yacht muss den Rhein hoch nach Düsseldorf, wo sie dann auf der weltgrößten Wassersportmesse, der ‚boot‘ als eine, der drei größten Megayachten ausgestellt wird.
Mit 26,50 m Länge und einer Breite von 6,30 m ein echter Hingucker. Angetrieben wird sie von 2 Hauptmaschinen der Marke MAN mit je 1900 PS. Also mit 3.800 PS den Rhein hoch. Laut Werftangaben soll sie 31-33 kn ( knapp 60 km/h) schaffen, was ich auf dem Rhein aber nicht testen konnte, aber durchaus glaube.
Die Fahrt ansich ist ereignislos, fast schon langweilig. Das Wetter ist ebenfalls bescheiden mit Nieselregen.
Abends erreichen wir im letzten Licht Emmerich, wo wir im Stadthafen festmachen und übernachten.
Zum Abendessen wählen wir den Griechen „Syrtaki“, für ein, zwei, drei Kaltgetränke die urige Kneipe „Cantina Estrella’s“.
Liegeplatz im Hafen Emmerich
Tag 2. Früh morgens los. Leider ist das Wetter immer noch bescheiden. Falsche Jahreszeit, falsches Revier für die stolze Princessin denke ich.
Gegen 11 Uhr erreichen wir Orsoy, wo wir vom Fähranleger aus „geblitztdingst“, also fotografiert wurden wurden. Danke… für die Bilder. Die DSGVO erlaubt mir leider nicht zu schreiben, wer der Fotograf war.
Hier auf dem Oberdeck könnte man jetzt so schön sitzen und die Kreuzfahrt genießen. Alles da. Grill, Kühlschrank… Aber wie gesagt, falsche Jahreszeit.
Schwelgern. Schön langsam, da hier viele Schubleichter liegen und Schubverbände zusammengestellt werden. Schädlicher Sog-/Wellenschlag vermeiden ist hier das Stichwort.
Um 15:30 Uhr erscheint unser Ziel, die Landeshauptstadt Düsseldorf. Kurz zuvor wurde ich erneut fotogeknipst. Hier sage ich Danke Jens L. !!!
Ohne Probleme und Zwischenfälle verlief die Reise. Die Werft hat eine erstklassige Qualität abgeliefert und der neue Eigner darf sich wirklich freuen.
Und nach der Messe muss die Princessin ja auch wieder nach Rotterdam. Wenn man mich fragt, würde ich nicht Nein sagen!
Nachtrag: Ich habe nicht Nein gesagt und durfte „Rubio“ wieder ins Salzwasser fahren, wo die Yacht auch definitiv hin gehört. Dem neuen Eigner wünsche ich eine tolle Zeit und ‚allzeit gute Fahrt‘.