Warum eine Motoryacht?

Wandlung einer Gesinnung. Motoryacht vs. Segelyacht

 

Der Versuch einer Erklärung:

 

Nicht das ich das Gefühl habe es anderen erklären zu müssen, hier geht es eher um einen Versuch der Erklärung für meinen Verstand. Was ist passiert?

 

Mehr als eine Geschmacksverirrung? So wie damals in jungen Jahren, wo ich nie, wirklich nie Pommes gegessen habe? Später machte es Klack, seither könnte ich mich in Pommes mit Majo, insbesondere Holländische Majo reinlegen. Oder Käse, früher nur Gouda, heute auch gerne mal ein herzhafter Ziegenkäse. O.K. bis zur Harzerrolle ist es noch ein weiter Weg, den ich noch nicht begehen kann. Alle 7 Jahre ändert sich der Geschmack eines Menschen sagt man. Nun ja, 7 Jahre sind schnell um, dass kann also bei dem Eingangsthema nicht die Lösung gewesen sein. So einfach ist es dann wohl doch nicht.

 

Versuchen wir einen anderen Lösungsansatz, den ich im Blog zum Wintersegeln 2012 schon angefangen habe. Hier noch mal in Kurzform, wer die „long edition version” braucht, kann sie sich hier antun: Wintersegeln Mallorca 2012

 

Es ging darum, dass man sich eingestehen muss, dass sich im „Alter” die Prioritäten ändern. Zunehmend drastischer und schneller. Hier besteht klar ein kausaler Zusammenhang mit dem Altern. Früher haben wir am Flughafen um 6 Uhr auf dem Flug nach Malle gerne das erste Bierchen geliftet. Heute eher der Tee oder Kaffee, gerne auch mit einem Naturjoghurt.

 

Die Gespräche an Bord änderten sich ebenfalls. Morgens beim Frühstück wurde erstmal in der Männerrunde geklärt, wer wann und wie oft in der Nacht raus musste. Stichwort  „Weniger Müssen müssen”.

 

Oder abends im Restaurant, wenn der Ober die Speisekarten bei schummrigem Licht verteilt und 90% der anwesenden Personen am Tisch hektisch in die Jackentasche greift, um die Lesebrille rauszukramen. 50% dann feststellen, die Brille an Bord vergessen zu haben. Modelle gibt’s. Unglaublich. Man(n) könnte ja auch eine feste, dauerhafte Brille tragen, aber soweit sind wir mit Mitte, Ende 40 dann doch noch nicht. Aber das kommt wohl noch automatisch. Egal, sei’s drum, ich schweife vom Thema ab.

 

Bleibt der Ansatz der Bequemlichkeit. Segeln bedeutet immer ein Stückweit malochen, bücken, strecken, hier oder da den Holepunkt verstellen, Bullenstander setzen, reffen, gegenan kreuzen (also nicht dahin fahren, wo man eigentlich hin will) und je nachYachttyp dem ewig ausgesetzt sein von Naturgewalten wie Regen und Kälte. Mhh…

 

Ja, ich glaube ich nähere mich der Erklärung. Das könnte es bei mir gewesen sein und ausschlaggebend für den Sinneswandel. Beruflich „muss” ich ja noch weiter Segeln gehen, da brennt sicher nichts an, aber einen Törn im Februar nach Island, den Färöerinseln oder Lofoten brauch ich sicher nicht mehr. 8 Stunden Flug in die Karibik, 2 Stunden im Sommer nach Kroatien ist O.K., dass geht gut, warten dort angenehme Wassertemperaturen, die ich als bekennender Warmduscher akzeptieren kann.

Zwischenergebnis: Es geht auch beides. Segeln und Motoren. Sollte mir noch was einfallen melde ich mich.