Mit der MY „Hanseat II“ von Oberhausen nach Gernsheim
Im Juni hatten wir uns mehr oder weniger zufällig in Düsseldorf getroffen. Mein Bekannter Alexander war mit Olaf T. und seiner wunderschönen „Hanseat II“, einer Adler 34; Baujahr 1966 auf dem Weg nach Hamburg zur Werft, um Holzarbeiten am Rumpf durchführen zu lassen. Bei dem obligatorischen Anlegedrink kam die Frage auf, ob ich bei der Bergfahrt nicht mitfahren wollte. Zeitlich passte es gut und so bin ich mit Gerrit dann vom 05.08.-09.08.2020 von Oberhausen bis Gernsheim (km 460) mitgefahren.
Nachfolgend einige Eindrücke:
Am 05.08. sind wir um 15 Uhr mit unseren sieben Sachen in der Marina Oberhausen an Bord gegangen. Direkt am Centr-O gelegen, hatten wir Zeit noch eine Shoppingtour einzulegen, bevor Alexander eintrudelte, wir somit als Crew komplett waren und dies bei einem leckeren Essen und entsprechenden Kaltgetränken gefeiert haben. Es konnte also losgehen.
So begann der nächste Morgen bereits um 07:30 Uhr und einem sehr, sehr lecken Kaffee. Olaf: Hut ab, Dein Kaffee ist wirklich super!
Aber, da war dann noch die WSP…
Die Wasserschutz kam gerade in die Marina, um einige Frühaufsteher zu kontrollieren. Da wir es nicht nach einer Flucht aussehen lassen wollten, bin ich also kurz hin, um uns für eine Kontrolle anzubieten. Gesagt, getan. Die sehr netten Beamten haben neben der Kontrolle auch noch Zeit und Lust für einen Stegplausch gehabt. Keine Beanstandungen, Kontrollaufkleber übergeben, so konnten wir dann um 09:00 Uhr ablegen.
Die zwei Schleusen (Oberhausen und Meiderich) klappten zeitlich gut und so waren wir gegen 11:30 Uhr auf dem Strom.
Nach einer Übernachtung im Crefelder Yachtclub ging es am nächsten Morgen über Düsseldorf, vorbei an Köln bis zum Yachthaben Mondorf. Rund 100 km, die wir bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 18 km/h ganz easy abgespult haben. Aber es war wirklich sehr sehr heiß mit Spitzenwerten von 38 Grad.
In Mondorf also wieder der Sprung ins Wasser und warten bis die Sonne unterging. Dann haben wir im Restaurant „Zur Post“ bei Toni einen netten Abend verbracht.
„Kaffee is klar“. Der morgendliche Weckruf von Olaf. Dann los, bevor die Sonne wieder unbarmherzig zuschlägt. Nun wird die Rheinetappe wirklich schön. Vorbei an Remagen, Boppard bis zum Tagesziel St. Goar. Hier haben wir gegen 15 Uhr nach erneut rund 100 km angelegt, um zu bunkern. 200 Liter Diesel zur Sicherheit nochmal aufgenomme, an unseren Liegeplatz am Gästesteiger verholt und wieder ein kühles Bad genossen. Unterhalb der Burg Rheinfels zu liegen hat schon was, keine Frage. Und abends? Natürlich wieder lecker gegessen….
Letzter Tag! Da will doch die Steuerbordmaschine nicht so wie wir! Noch zu früh am Tag oder was ist hier los. Kurzer Check, Massekabel vom Anlasser ab, repariert, gestartet, los… Jetzt bei Kaiserwetter durch das Mittelrheintal. UNESCO Weltkulturerbe. Was will man mehr. Besser geht es nicht, als mit dem einen Schiff vorbei an Loreley, Oberwesel, Bacharach…. Bis Bingen ist es wunderschön. Die Zeit müsste stehenbleiben, die Fahrt nie enden!!!
So endet die tolle Reise bei Stromkilometer 460 in Gernsheim. Schiff antüddeln, Sachen packen, Taxi ordern und die Heimreise mit dem Zug über Darmstadt, via Frankfurt antreten. Die Zugfahrt mit all Ihrer Ereignissen ist eine eigene Geschichte wert.
Lieber Olaf, lieber Alex. Herzlichen Dank! Es war mir eine Ehre und ein großes Vergnügen und hoffe, ich konnte Euch noch sei einiges neues und spannendes über die Schifffahrt auf dem Rhein erzählen.