Motorradtour Mittelrhein 2018

Bin dann mal weg mit Zahnbürste, aber ohne Ziel

 

 

Eigentlich war die Tour mit einem Freund geplant, der jedoch kurzfristig absagen musste. Fahre ich halt alleine, so quatscht mir auch keiner in die Tourplanung. Eine feste Route hatte ich nicht, alle Himmelsrichtungen waren je nach Wetterbericht offen. Dieser hat mich dann Richtung Süden verschlagen.

 

Also morgens um 8 Uhr auf die A 57, im Kreuz Köln dann über die A 1 weiter auf die A 61. Dort habe ich dann die Autobahn verlassen und mir den Weg zur Bundesstraße 9 gesucht. Diese führt linksrheinisch parallel zum Rhein. Eine bomben Entscheidung! Richtig schön wird es bereits ab Andernach. In Boppard habe ich den ersten Tank- und Kaffeestopp an der Rheinpromenade eingelegt. Man erahnt schon hier die Schönheit, die uns Vater Rhein noch zeigen wird.

 

Ab 14 Uhr wurde es wettertechnisch bei ca. 24 Grad und sonnigen Abschnitten richtig angenehm. Auch war der Verkehr auf der B 9 überschaubar. So macht das Mopedfahren richtig Spaß.

 

Ein Zwischenstop der einfach sein muss ist Höhe Ortsausgang St. Goar. Hier schaut man auf die gegenüberliegende Loreley. Spannend zu sehen, wie die Schiffe in der Talfahrt um die ‚Ecken‘ driften. Unwillkürlich summt man das Lied der Loreley.

‚Loreley, ley, ley, Schiffe zieh’n an dir vorbei…‘

 

 

Weiter über Oberwesel und Bacharach immer mit tollem Blick auf den Rhein und Burgen. Viele Burgen! Kein Wunder das das Mittelrheintal zum UNESCO Weltkulturerbe zählt und viele Urlauber anzieht. Ich habe sehr viele Reisegruppen aus Asien getroffen. Kein anderes Volk macht soviel Fotos. Die müssen definitv andere Akkus und Speicherkarten verbaut haben, als wir hier kaufen können. Unglaublich was die ‚Knipsen‘.

 

Alle paar Kilometer eine Ortsdurchfahrt (schnuckelige Orte mit liebevoll gepflegten Häusern) und viele Restauarants und Cafes, die zum Verweilen einladen. 

In Bingen (die Stadt kann man sich schenken) ging es für mich auf die Fähre rüber nach Rüdesheim. Hier liegt sie, die berühmte Drosselgasse. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht. Touristenramschverkauf. Sogar Uhren, die wir aus dem Schwarzwald kennen, werden hier den Asiaten angeboten. Dazu Weingläser und Krüge in allen denkbaren Ausführungen. Sogar Postkarten kaufen die im 10er Pack. Wofür? Die haben am Reiseende doch 12.000 Fotos???

 

Also schnell raus aus Rüdesheim und ab auf der B 42 Richtung Norden. Hier ist es ebenso schön wie auf der anderen Seite. Kurz hinter der Loreley bin ich in St. Goarshausen nach einem Tipp vom Dorfsheriff wieder mit der Fähre auf die linksrheinischen Seite gewechselt.

 

Dort habe ich im Hotel ‚Zur Fähre‘ (Tel.: 06741-980577; www.hotel-stgoar.de) einen Glücksgriff gelandet. Klein, fein, sauber… 10 Zimmer. Ich habe mich für ein EZ mit Rheinblick für € 40,-/Nacht inkl. Frühstück entschieden.  Schnell frisch gemacht, Mopedhose in Jeans getauscht und nach einem Bierchen den Ort erkundet. 

Auf der Promenade gibt es genug Auswahl an netten Restaurants. Holzfällersteak mit Zwiebeln, Bratkartoffeln und Salatteller 12,80€. Lecker und wirklich reichhaltig. da kann man nicht meckern.

 

Nach dem Essen noch einen Absacker und einen letzten verträumten Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe, dann ging es ab in die Falle!

 

 

 

 

Morgens wird man sanft geweckt. Sanft, wenn man die Geräusche von einem Schiffsdiesel mag. Bestenfalls von einem Langsamläufer. Vorhang auf und siehe da, Nebel. Nicht sehr dicht, so konnte man sehen, wie der Rhein dampfte, also die Wassertemperatur höher war als die Lufttemperatur. So kam es wir erwartet, nach dem reichhaltigen Frühstück hatte die Sonne den Nebel bereits vertrieben.

 

 

 

Also wieder auf die Fähre und rüber zur B 42. Einige kleine Zwischenstopps und einen Abstecher die Lahn hoch brachten mich dann gegen 14 Uhr wieder nach Bonn. Hier bin ich dann auf die Autobahn Richtung Heimat.

 

 

Ich sag mal so: Mir ist die Strecke, bzw. die Gegend schon lange ans Herz gewachsen. Kenne ich sie doch in und auswendig, auch und gerade vom Wasser aus. Aber vielleicht schafft es ja mein kleiner Bericht, den ein oder anderen von Euch zu überzeugen. Fahrt sie einfach mal ab, egal ob mit Moped, Auto oder Wohnmobil. Ihr werdet begeistert sein!

Viele Grüße

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier noch eine kleine Skizze: